Geschichte des Alten Spital

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ca. 1350

In etwa das Gründungsjahr des Spitals, das aus einem Zusammenschluss von zwei Anstalten entstand. Ausschlaggebend war die Not, aufgrund der grassierenden Pest.

1375

Die Gugler zogen sengend und brennend durchs Land und legten auch das Solothurner Spital in Schutt und Asche.

1420

Lange wurde zwischen Kirche und Bürgergemeinde hin und her gestritten bis es zu einer Einigung bezüglich des Spitals kam. Da das Spital nicht nur Kranke, sondern auch Arme, Waisen, wandernde Handwerker, Pilger und Bettler beherbergte, wur-de nicht nur materielle, sondern auch sittliche und religiöse Unterstützung angebo-ten. Entsprechend wurde neben dem Spital dann auch eine Kirche gebaut.

15./16. Jh.

Baufälligkeit und Platzmangel zwangen zu einem Anbau an der Westseite der Kir-che. Fortan wurde das Haus in ein unteres und ein oberes Spital aufgeteilt. Für die Waisenkinder wurde im unteren Spital eine eigene Anstalt eingerichtet.

1726-29

Ein Brand zerstörte die Kirche und grosse Teile des Spitals. Die durch den Brand ge-schädigte Aaremauer wurde saniert und neu gepfählt. In der Folge entstanden das neue Schwesternhaus, die neue Kirche und das neue Spital. Die Kirche und das Spi-tal wurden neu unter ein Dach gebracht, was den damaligen Baumeistern einiges Kopfzerbrechen bereitete.

1765

Im Rat wurde über die Vergrösserung des Spitals diskutiert. Es wurde ein Baupro-gramm erstellt und Architekt Antonio Pisoni, einer der Baumeister der St. Ursenkir-che, wurde mit der Planung beauftragt.

1780

Durch Probleme und Verzögerungen beim Bau der St. Ursenkirche wurden die Bau-pläne für die Vergrösserung des Spitals zurückgestellt.

1784-88

Nach weiteren Abklärungen und Planungen wurde die erste Bauphase von Pisonis drittem Projekt realisiert. Durch den Abbruch von anliegenden Häusern wurde Platz für einen neuen, grossen Flügel geschaffen, der an den bestehenden Teil anschloss.

1793

Im Waisenhaus brach ein Brand aus, der dieses, das Arbeitshaus und das untere Spital zerstörte. Durch dieses Feuer und erneutem Platzmangel sah sich der Rat ge-zwungen weitere Liegenschaften zu erwerben und das Spital, gemäss Vorschlag von Pisoni, im Westen zu erweitern.

1794-1800

In Rahmen der zweiten Bauphase wurde der grosse Westflügel angebaut. Das Bür-gerspital erhielt das heutige Aussehen. In der Folge blieb es von Bränden verschont. Neuerungen und Ausbauten beschränkten sich fortan auf das Gebäudeinnere.

1930

Durch den Neubau des Bürgerspitals hatte „Alte Spital“ ausgedient, worauf es einer Umnutzung zugeführt wurde. Zwischenzeitlich war es gar vom Abbruch bedroht.

1975

Durch eine Petition des Solothurner Gemeinderates angeregt, wurde eine Spezial-kommission beauftragt, ein sinnvolles Nutzungskonzept für das Alte Spital zu entwi-ckeln.

1984

Der Westtrakt wurde als erster Teil des Begegnungszentrums Altes Spital eröffnet und das Gartenrestaurant an der Aare wurde für die Bevölkerung zugänglich ge-macht.

1991

Eröffnung des gesamten Osttraktes und Aufnahme des Gesamtbetriebes im Be-reich der aktiven Freizeitgestaltung.

1996

Das Alte Spital wird privatisiert und wird seither vom gleichnamigen Verein getra-gen. Der Betrieb wird im Rahmen eines Leistungsauftrages von der Stadt Solothurn subventioniert und von den Regionsgemeinden durch Beiträge unterstützt.

Baugeschichte

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1735

wird das Haus, gleichzeitig mit der heutigen Spitalkirche, neu gebaut. Es dient als Personalhaus der Spitalangestellten und ist im zweiten Obergeschoss unausgebaut. Hier wird vorläufig Korn gelagert. Die nicht erhaltenen Originalpläne stammten aus der Hand des französischen Architekten Joseph Abeille, den man als Berater nach Solothurn gebeten hatte.

1765

wurde im Rat über die Vergrösserung des Spitals diskutiert. Es wurde ein Bauprogramm erstellt und Architekt Gaetano Matteo Pisoni, einer der Baumeister der St. Ursenkirche, wurde mit der Planung beauftragt. Die Pläne sind noch heute im Archiv der Bürgergemeinde Solothurn aufbewahrt.

1883

wird der alte Waschküchenanbau durch einen zweigeschossigen Neubau mit Flachdach ersetzt. Er dient zur Aufnahme einer mit Kohlen betriebenen Dampfwäscherei. Kleinere Anpassungen im Wohnteil und der Ausbau des 2. Obergeschosses sind weitere Massnahmen des späten 19. Jahrhunderts.

1987

Umbau und Renovation, verbunden mit dem Einbau einer neuen Heizung, ersatzloser Abbruch des westseitigen Anbaus von 1883, neue Böden im Erdgeschoss, Einbau von Nasszellen in die Zimmer. Diese dienen nun Medizinstudenten, die hier eine Unterkunft finden.

2003

Die nur mit einfachstem Komfort ausgerüsteten Zimmer finden zunehmend eine geringere Nachfrage. Die Hotel an der Aare AG übernimmt das Gebäude im Baurecht von der Stiftung Bürgerspital.

2005

Das Hotel an der Aare nimmt mit 16 Zimmern den Betrieb auf.

2008

Erneuerung der Heizung im gesamten Gebäude mit Biogasanteil.

2009

Der Lärm der nahe gelegenen Zugbrücke wird von den Gästen immer wieder thematisiert, der Einbau von neuen Schallschutzfenster verringert die Geräusche schon erheblich.

2012

erfolgen verschiedene kleinere und grössere Investitionen sowie eine Erweiterung der Dienstleistungen mit dem Ziel der 3*-Superior Klassifikation.

2013

erhält das Hotel an der Aare die 3*-Superior Klassifikation und ist zu diesem Zeitpunkt das Einzige Superior Hotel in Solothurn.

2014

Die Westfassade des Hotels in Solothurn wird saniert, die Brandmeldeanlage wir auf den neuesten Stand gebracht und die Rezeption (Front Desk) wird durch den Umbau noch kundenfreundlicher.

2023

erhält das Hotel an der Aare die goldstatus Qualifikation des ibex fairstay labels für Nachhaltigkeit.

2024

Nach bald 20 Jahren wird die Gestaltung der Zimmer komplett überarbeitet. Federführend ist die Innenarchitektin Francesca Alder

Die Architekten

Verschiedene Personen haben das Hotel an der Aare seit 2005 geprägt.

Kurt Stalder Architekten AG

Konzept:
Das ehemalige Schwesternhaus aus dem 18. Jahrhundert wurde zu einem Hotel mit 16 Gästezimmern 
mit neuzeitlichen Gestaltungselementen umgestaltet.

Die Zimmer strahlen viel Ambiance aus, fast alle haben Blick auf die Aare, die Altstadt von Solothurn und die Jurakette.

Die gläsernen Nasszellen wurden eigens für das neue Hotel konzipiert, wobei die Anschlüsse an Decken und Wände entsprechend den Verhältnissen flexibel angepasst werden mussten.

Das Hotel im repräsentativen Gebäude hat eine starke Ausstrahlung. Parkettböden, alte Stuckdecken im Erdgeschoss und hohe Räume in den beiden Obergeschossen bieten die Grundlage für ein Haus im 3-Sterne-Bereich

Architekten:
Die Kurt Stalder Architekten AG legt viel Gewichtung auf die Achtung des Allgemeinwohls. Interdisziplinarität und kostengünstiges Bauen trainieren und perfektionieren sie. Sie engagieren sich dafür, dass die Architektur der Zukunft möglichst allen Einkommensschichten optimale Rahmenbedingungen bietet für die Entfaltung von Menschlichkeit und Ökologie.

Architekten-Team BAALD

Konzept:
Die neuen Zimmer tragen eine schnörkellose und harmonische Designsprache, schlicht und ruhig. Das Konzept basiert auf den historischen Grundmauern, verbunden mit der Geschichte des ehemaligen Spitals. 
 
Architekten: 
Das Architekten-Team BAALD von Thunersee steht für Designkonzepte, welche Räume und ihre Geschichten lesen und diese zum Leben erwecken. Die Geschichte vom Hotel an der Aare hat die Innenarchitektin,Francesca Alder begeistert und inspiriert. Das Zusammenspiel der Farben, Materialien und Möbel sind das Ergebnis ihrer Recherchen und des Verständnisses der alten Räumlichkeiten, ohne die Bedürfnisse und den Puls der heutigen Zeit aus den Augen zu lassen